Die Straße der Romanik ist seit 1993 ein
wichtiges touristisches Markenzeichen in Sachsen-Anhalt. Sie führt
von Hillersleben bzw. Bebertal kommend auch durch das Ecomusée
Haldensleben-Hundisburg und hat hier mit der Ruine Nordhusen eine attraktive
Sehenswürdigkeit.
Ruine Nordhusen
Das
landschaftsprägende Bauwerk ist der letzte sichtbare
Rest des einstmals bedeutenden Dorfes Nordhusen. Erst 1218 urkundlich
erwähnt,
verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt seit dem 13. Jahrhundert nach
Hundisburg, bis Nordhusen Ende des 15. Jahrhunderts ganz wüst fiel.
Die Ruine ist der Ende des 12. Jahrhunderts erbaute Westquerturm der Dorfkirche.
Die weiten Rundbogenöffnungen im Erdgeschoss verbanden ihn einst mit
dem längst verschwundenen Kirchenschiff. Von den Schallöffnungen
des Glockengeschosses sind zwei auf den Schmalseiten und fünf auf
der breiten Ostseite erhalten. Mit der Anlage des Landschaftsparks Althaldensleben-Hundisburg
erhielt der Kirchturm im 19. Jahrhundert eine neue Funktion als malerischer
Blickpunkt und wurde mit Bäumen umpflanzt.
Wenn auch die schriftlichen
Quellen für einige
historische Stätten im Ecomusée bereits im 10. Jahrhundert
beginnen, stammt Gegenständliches und heute noch erlebbares Mittelalter
erst aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Begeben wir uns also von Nordhusen
aus auf Entdeckungstour in die Welt der Burgmannen, Zisterziensernonnen,
Stadtbürger und Tempelritter.
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"Ecomusée"
Hunoldesburg
Unter
der barocken Überformung von Schloss Hundisburg verbirgt
sich noch der romanische Kern der 1140 erstmals erwähnten Hunoldesburg.
So ist die Ringmauer in weiten Teilen erhalten und in der Schlossscheune
finden sich Reste von mittelalterlichen Gebäuden. Wahrscheinlich
waren dies die Residenzen der im 13. Jahrhundert mit der Burghut betrauten
Burgmannen. Der ursprüngliche Bergfried der Hunoldesburg ist der
Südturm des Barockschlosses. Rätselhaft ist bis heute seine
Bezeichnung als Templerturm.
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St. Andreaskirche
Wie
im Schloss findet sich auch in der Dorfkirche Mittelalterliches nur
als unscheinbares Mauerwerk. Erhalten sind die Grundmauern von
Schiff und Rechteckchor einer 1218 erbauten Kapelle und der 1266 angefügte
Westquerturm mit Schlitzfenstern und gewölbter Kammer im Erdgeschoss.
Der Turmbau symbolisiert die Trennung von der Mutterkirche in Nordhusen
und die Erhebung zur Pfarrkirche für die damals bedeutende Burgmannensiedlung
Hundisburg.
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Boitzturm
Von
den einstmals sechs Türmen der Burgmannenhöfe
Hundisburg hat sich bis heute nur der Boitzturm erhalten. Der um 1250
auf dem Hof des Ritters Boitz erbaute Wohnturm verbindet Wehrhaftes mit
Wohnlichem. So ist der hochgelegene Rittersaal mit Kamin und Schmuckfenster
repräsentativer Wohnraum und mit Sperrriegelverschlüssen und
Tonnengewölbe zu den unteren Geschossen zugleich sicherer Zufluchtsort.
Der Boitzturm wird seiner ursprünglichen Zweckbestimmung entsprechend
auch heute noch bewohnt und ist daher nur ausnahmsweise im Inneren zu
besichtigen.
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"Ecomusée"
Kloster Althaldensleben
Althaldensleben war zwar bereits im 10. Jahrhundert Hauptort
eines Burgwartbezirkes und namengebend für ein bedeutendes Grafengeschlecht,
doch ist bis auf einen im 12. Jahrhundert überformten Burgwall
aus dieser Zeit nichts mehr erhalten. Aber auch in dem 1228 gegründeten
Zisterziensernonnenkloster (PDF - 128 KB) hält sich das Mittelalterliche sehr
im Verborgenen. Konkret handelt es sich um die Mitte des 13. Jahrhunderts
erbaute Klosterkirche, wovon lediglich ein Stück Quaderputz der
Außenwand und ein Rankentympanon aus Sandstein sichtbar sind. Wie alle
Räume des heute als Berufsschulzentrum genutzten Klosters sind diese Spuren
allerdings nur nach Absprache zugänglich.
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"Ecomusée"
Stadt Neuhaldensleben (Stadtkern)
Über
die Mitte des 12. Jahrhunderts von Heinrich dem Löwen gegründete
Marktsiedlung Neuhaldensleben ist wenig bekannt und erst deren vollständige
Zerstörung 1181 ist in
Chroniken überliefert. Die stadtgeschichtliche Ausstellung im
Museum Haldensleben informiert über diese Ereignisse und das dortige
Stadtmodell veranschaulicht den regelmäßigen Grundriss der
ab 1223 wieder aufgebauten Stadt Neuhaldensleben.
Aus dieser Zeit erhalten
sind wesentliche Teile der Stadtmauer und zwei Tortürme.
Bülstringer Torturm
Der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute Turm ist vollständig
erhalten und wurde 1858 um ein Uhrengeschoss erhöht. Der hochgelegene
Eingang war ursprünglich nur über den Wehrgang der Stadtmauer
erreichbar und das fensterlose Erdgeschoss diente als Gefängnisverlies.
Erst um 1600 entstand der ebenerdige Eingang mit der noch erhaltenen
Gefängnistür. In den oberen Geschossen gehören Schlitzfenster
und der rekonstruierte Aborterker zum bescheidenen Komfort der mittelalterlichen
Stadtverteidiger. Der Bülstringer Torturm mit seiner kleinen Ausstellung
kann besichtigt werden.
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"Stadtkern"
Stendaler Tor
Von
den mittelalterlichen Architekturformen des Stendaler Tores sind heute
noch vermauerte Schlitzfenster und Reste des Zinnenkranzes sichtbar.
Die bestehenden
Fensteröffnungen entstanden im Zuge des Ausbaus zum Stadtgefängnis
1852. Westlich des Tores findet sich ein besonders gut erhaltenes Stück
Stadtmauer
mit Zinnen und Scharten der Brustwehr.
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"Stadtkern"
Pulverturm
Weit
vor den Toren der Stadt hat sich im Oberholz der Pulverturm erhalten.
Diese steinerne Warte steht mit der 1402 angelegten
Landwehr im Zusammenhang
und diente später der Lagerung von Schießpulver. Der hochgelegene
Eingang und der im 19. Jahrhundert erneuerte Zinnenkranz sind Zeichen der
einstmaligen Wehrhaftigkeit des Turmes.
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"Stadtkern"
St. Marienkirche
Von
der im 15. Jahrhundert erbauten dreischiffigen Basilika ist der 1414 fertig
gestellte Ostchor mit seinen Maßwerkfenstern, Filialen und Wasserspeiern
am ursprünglichsten erhalten. Ein ursprünglich außen in
die Ostwand eingefügtes Kreuzigungsrelief aus dem 14. Jahrhundert befindet
sich heute im Kircheninneren. Die Innenausstattung stammt ansonsten aus dem
17. bis 19. Jahrhundert. Der Turm wurde 1821 fertig gestellt.
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"Stadtkern"
St. Jacobikirche
An die 1831 abgebrochene Jacobikirche erinnerte heute nur noch der Straßenname
Jacobstraße und der teilweise im Pflaster des Postplatzes kenntlich gemachte
Grundriss. Anstelle der gotischen Kirche entstand 1889 ein kaiserliches Postamt.
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"Stadtkern"
Templerhaus
Das
1553 erbaute Templerhaus ist nicht nur das älteste erhaltene
Wohnhaus der Stadt, sondern auf dem Hof finden sich die von der Holzmarktstraße
aus sichtbaren Reste eines Anfang des 13. Jahrhunderts entstandenen Steinbaus.
Hausname und Entstehungszeit lassen vermuten, dass hier ursprünglich die
Tempelritter der Komturei Wichmannsdorf einen Stadthof hatten.
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"Stadtkern" |